Ohrenpflege

Bei keinem anderen Körperteil werden in puncto Körperpflege so viele Fehler gemacht, wie beim Ohr. Grund dafür ist ein zentrales Missverständnis: Viele Menschen versuchen, ihren Ohrenschmalz zu entfernen. Sie halten ihn für unhygienisch. Das Gegenteil ist der Fall.

Wird von der Reinigung der Ohren gesprochen, ist eigentlich immer das Entfernen von Ohrenschmalz gemeint. Ohrenschmalz, in der Fachsprache Cerumen (altgriechisch für „Wachssalbe“), dient als natürlicher Schutzschild unserer Ohren und übernimmt gleich mehrere wichtige Funktionen: Er pflegt die Haut des Gehörgangs und hält ihn feucht. Gleichzeitig wehrt er Bakterien ab und schützt vor Fremdkörpern. Staub und Schmutzpartikel, die ins Ohr gelangen, werden vom Cerumen gebunden und abtransportiert.

Ohrenschmalz schützt Ihre Ohren

Ohrenschmalz sollte also grundsätzlich nur dann entfernt werden, wenn eine Überproduktion vorliegt oder ein Ohrenschmalz-Pfropfen den Gehörgang verstopft.

Ohrenschmalz selbst zu entfernen, ist in der Regel unnötig, birgt sogar Risiken. Eine regelmäßige Entfernung des Cerumens schwächt den Selbstschutz des Ohres und kann die empfindliche Haut des Gehörgangs reizen.

Finger weg von Wattestäbchen

In keinem Fall wird die Nutzung von Wattestäbchen zur Entfernung von Ohrenschmalz empfohlen. Wattestäbchen schieben das Sekret in der Regel nur tiefer ins Ohr, statt es wirksam zu entfernen. So entstehen Ohrenschmalz-Pfropfen, die zu einem Verschluss des Ohres führen können. Zudem können Wattestäbchen den Gehörgang und das Trommelfell beschädigen.